Thailand: Etwas weit weg, aber bezahlbar

10/2009/ps. In der evangelischen Zeitschrift chrismon 9/2009 gab es einen Artikel mit der Überschrift "Opa lebt jetzt in Chiang Mai" und den Unterzeilen "So schönes Wetter, und der Personalschlüssel ist auch viel besser: zehn Alzheimerkranke aus Deutschland und der Schweiz werden in einem Heim in Thailand liebevoll betreut. Fast wie im Paradies. Oder?"
Es ist jedenfalls eine bezahlbare Alternative zu teuren Heimen in Deutschland oder Pflegerinnen, die aus einem osteuropäischen Land - wenn auch nicht so billig, aber immerhin für relativ wenig Geld - nach Deutschland geholt werden.
Unabhängig von der Schönheit Thailands spielt die Geldfrage für viele Vorruhe- und Ruheständler eine wichtige Rolle. Und in Thailand und in anderen Ländern der zweiten oder dritten Welt können sie sich, nicht nur Alzheimerkranke, mehr und auch Dienst- und Pflegepersonal leisten, was sie sich in Deutschland oder in den meisten anderen europäischen Ländern nicht leisten könnten, weil zu teuer.

Abzuklärende Aspekte: Aufenthalt und Wohnmöglichkeit
Generell gilt es bei Ländern, die außerhalb der EU liegen, abzuklären, wie die Aufenthaltsvorschriften lauten und -  falls eine Immobilie gekauft werden soll - ob es Erwerbsbeschränkungen gibt.
Ein Ruhestandsvisum ist für Thailand erhältlich, aber es gibt Erwerbsbeschränkungen beim Immobilienkauf. In einem solchen Fall wie in Thailand werden dann mehr oder weniger legale Umgehungsmodelle angeboten, die von einem Fachmann überprüft werden sollten. Oftmals müssen die "Käufer" hohe Summen für eine Art lebenslanges Wohnrecht bezahlen, ohne daß sie dafür eine adäquate rechtliche und finanzielle Absicherung bekommen.
Sogar die Deutsche Botschaft warnt: "Dringend abgeraten wird ferner vor dem Erwerb von Wohnrechten in Ferienclubs (Time Sharing Modelle). In vielen Fällen werden die Leistungen nicht in der vertraglich zugesicherten Weise erbracht. Zudem ist es entgegen der vertraglichen Vereinbarung häufig nicht mehr möglich, die Wohnrechte zu veräußern oder zu tauschen. Eine Durchsetzung eigener Rechte scheitert in der Regel daran, dass die Firmen nach kurzer Zeit vom Markt verschwinden."

Vor- und Nachteile
Man kann sich in Länder der zweiten und dritten Welt sehr günstiges Personal leisten, auch die Lebenshaltungskosten sind günstig, wenn man sich auf die einheimischen Produkte beschränkt. Die Verkehrsinfrastruktur und die öffentliche Gesundheitsversorgung sind dagegen im allgemeinen vergleichsweise schlecht. Und Verwandte und Bekannte sind weit, weit weg, wenn man denn noch welche in Deutschland hat.

Auch darf das im chrismon-Artikel erwähnte Pflegeheim nur als positive Ausnahme gesehen werden und nicht als Normalfall. Altersheime für Deutsche im Ausland sind eine große Ausnahme. Denn die deutsche Pflegeversicherung zahlt den Aufenthalt nicht, auch wenn die 24-Stundenbetreuung im obigen Fall nur 2000 Euro im Monat kostet und im übrigen generell angemerkt wird, wie freundlich das Pflegepersonal ist und es nicht nur um die Devise "satt und sauber" geht.

Thailand bietet aber genügend Anreiz für aktive Ruheständler, die sich dort niederlassen wollen. Denn Thailand gilt als sehr attraktives Reiseland. Noch dazu ist das Reisen preiswert. Das tropische Klima wird man aber nur bedingt als positiv bezeichnen können.

Kriminalität, Korruption und politische Unruhen

Die Sicherheitslage kann je nach Stadt, Stadtteil oder Region sehr unterschiedlich sein, so daß diese Aspekte auch vorweg abgeklärt sein sollten. Hinzu kommt das Problem der Korruption, das vor der Polizei nicht Halt macht.

Insbesondere vor den Verhältnissen in den thailändischen Touristenhochburgen warnt die Deutsche Botschaft. Und über die politischen Unruhen in Thailand in diesem und im letzten Jahr wurde ja auch in den deutschen Medien berichtet. Dies bedeutet aber nicht, generell von solchen Ländern Abstand zu nehmen sondern eben auf Basis aktueller Informationen zu entscheiden, was man wo unternehmen kann und will und ob und wo man sich niederläßt.

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