Italien: Finanzierung durch italienische Banken

 2/2020/ps. Deutsche Banken tun das nicht, es sei denn, dass genügend Sicherheiten im Heimatland vorhanden sind, dann finanzieren auch deutsche Banken den Kauf einer Immobilie in Italien.

In Italien selbst kommt eine Bank in der Regel in der Nähe/Region der Immobilie in Frage, wobei die Banken bei Ausländern wohl maximal 60 bis maximal 70 Prozent des Immobilienwertes finanzieren dürften, wobei der Beleihungswert eventuell niedriger angesetzt wird als der Kaufpreis. Italienische Banken werden einige Unterlagen anfordern, u. a. eine Einkommensbescheinigung, die eventuell übersetzt werden müssen, insgesamt gesehen durchaus aufwendig.

mutuiOnline.it

Mutui Online ist ein italienischer Internet- und Finanzdienstleister und u. a. ein Vergleichsportal für Immobilienfinanzierungen. In einem Artikel wurde das Portal mal als Mischung aus Check24 und Interhyp bezeichnet. Auf der Internetseite lassen sich auch die Raten berechnen. Es wird unterschieden u. a. zwischen „aquisto prima casa“ und „acquisto seconda casa“. Hypothekenkredite unter 30. 000 Euro werden laut Mutui.it in der Regel nicht angeboten. Bei der „Durata del mutuo“ kann bis zu „40 Jahre“ ausgewählt werden. Ob das sinnvoll ist?

TAN und TAEG

Als Zinssätze gibt es den Nominalzinssatz TANTasso annuo nominale– und den umfassenden effektiven jährlichen Zinssatz TAEG – Tasso annuale effettivo globale, der alle Kosten umfassen soll.

Die Verbraucherzentrale Südtirol sieht den TAEG kritisch. Wenn die Bank den TAEG angibt, solle man immer die genaue Angabe der Kosten, die bei dessen Berechnung berücksichtigt wurden, anfordern. Andernfalls sei das Ergebnis unvollständig und irreführend.

Als eventuelle Kostenposten führt die VZS auf: Bearbeitungs-/Eröffnungsspesen, Gutachterkosten/Provision, Kosten Rateninkasso, Kosten Fälligkeitsanzeige Raten, Zusendung Zinsbescheinigung Jahresende, obligatorische Versicherungen Feuer/Blitzschlagversicherung, Höhe Verzugszinsen.

Die VZS – www.consumer.bz.it/de – erstellt auch immer wieder mal eine Übersicht von Darlehensangeboten verschiedener italienischer Banken, basierend auf den Angaben von www.mutuionline.it.

100-Prozent-Finanzierung?

100-Prozent-Finanzierungen werden auch angeboten werden. Auf die Nachteile wird auf der Internetseite ausdrücklich hingewiesen. Das fehlende Mindestkapital führt zu einer Erhöhung der Zinssätze für das Darlehen, zu denen eine größere Spanne als Vergütung durch die Bank hinzukomme. U. a. können die von der Bank geforderten Garantien zusätzliche Kosten vorsehen, beispielsweise der Abschluss zusätzlicher Versicherungen zusätzlich zu den obligatorischen Versicherungen gegen Schäden und Brände auf dem Grundstück. Alles in allem könne die Hypothek zu 100 % dann mehr kosten als eine Miete und den Kauf unattraktiv machen, lautet das Resümee dieses Vergleichsportals.

Variable Zinsen verbreiteter

Wichtig ist, dass in Italien Darlehen mit variablen Zinsen, orientiert am EURIBOR, sehr viel verbreiteter sind als in Deutschland, das kann zwar günstiger kommen, aber das Risiko eventuell steigender Zinsen bekommt man inklusive.

Mündliche Angebote mögen erste Hinweise geben. Aber je höher die Finanzierung ist, umso mehr sollte ein Vertrag nur erst nach Vorlage einer schriftlichen Zusage unterschrieben oder noch besser im Vorvertrag der Abschluss des Notarvertrages vom Erhalt der Finanzierung abhängig gemacht werden. Ob ein Verkäufer einem solchen Passus zustimmt, ist aber eine andere Frage. Eventuell schaut er sich lieber nach einem Käufer um, der nicht finanzieren muss.

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