Coronavirus: Trinkwasser, Schwimmbäder, Seen und das Meer

Bisher gibt es laut UBA – mit Bezug auf eine Einschätzung der WHO – keine Hinweise darauf, dass das neuartige SARS-CoV-2 über den Wasserweg übertragen wird.

6/2020/ps. Auch das deutsche Umweltbundesamt befasst sich mit der Verbreitung und Übertragung des neuartigen Coronavirus. Hauptübertragungswege sind laut UBA direkte Mensch-zu-Mensch-Übertragungen über Virus-haltige Tröpfchen, die beim Husten und Niesen freigesetzt werden. Nicht auszuschließen seien Schmierinfektionen durch Übertragungen dieser Tröpfchen aus dem direkten Umfeld infizierter Personen über die Hände auf die Schleimhäute.

Bisher gebe es aber nach Einschätzung der WHO keine Hinweise darauf, dass das neuartige SARS-CoV-2 über den Wasserweg übertragen werde. Die Morphologie und chemische Struktur von SARS-CoV-2 ist laut UBA anderen Coronaviren sehr ähnlich, bei denen in Untersuchungen aufgezeigt wurde, dass Wasser keinen relevanten Übertragungsweg darstellt. 

Trinkwasser, falls aufbereitet nach den Regeln der Technik

Trinkwässer, die unter Beachtung der allgemein anerkannten Regeln der Technik gewonnen, aufbereitet und verteilt werden, sind sehr gut gegen alle Viren, einschließlich Coronaviren, geschützt. Trinkwasser durchlaufe gemäß dem Multibarrieren-Prinzip einen mehrstufigen Reinigungsprozess. Behüllte Viren wie SARS-CoV-2 werden zudem wirksam durch Desinfektion mittels Ozonierung, UV-Bestrahlung bzw. mit Chlor oder Chlordioxid eliminiert. Eine Übertragung des Coronavirus über die öffentliche Trinkwasserversorgung sei nach derzeitigem Kenntnisstand daher höchst unwahrscheinlich. Allerdings wird man anmerken müssen, dass man nicht überall „unter Beachtung der allgemein anerkannten Regeln der Technik gewonnenes Trinkwasser“ antrifft. 

Leitungswasser oder Mineralwasser?

Die Trinkwasserversorgung ist in ganz Spanien gesichert, stellt das Spanische Touristikamt fest. Spanien verfüge über ein strenges Kontrollsystem, das die Qualität des Wassers garantiere. Trotzdem sei der Verbrauch von abgefülltem Mineralwasser in einigen Bereichen der Mittelmeerküste und auf den Inseln sehr verbreitet, ergänzt das Spanische Touristikamt seine Ausführungen und stellt damit indirekt auch klar, dass dies die bessere Alternative sein dürfte. Denn nach Chlor schmeckendes oder schlecht riechendes Trinkwasser ist kein Vergnügen, auch wenn das Trinkwasser nicht gesundheitsgefährdend sein mag. Abgefülltes Mineralwasser ist also unter Umständen zu bevorzugen, nicht nur in Coronavirus-Zeiten.

Schwimmbecken und Badeteiche

Das Wasser in konventionellen Schwimmbädern (Frei- oder Hallenbäder) unterliegt laut UBA einer ständigen Aufbereitung. Die Einhaltung der allgemein anerkannten Regeln der Technik biete einen weitreichenden Schutz, auch vor unbekannten Organismen und chemischen Stoffen. Filtration und Desinfektion seien wirksame Verfahren zur Inaktivierung von eingetragenen Mikroorganismen (z.  B. Bakterien und Viren). Das Wasser in Bädern mit biologischer Aufbereitung enthält laut UBA dagegen kein Desinfektions-mittel, daher geht von derartigen Bädern ein gewisses Infektionsrisiko aus, auf welches der Badegast generell vor Ort hingewiesen werden sollte. Diese behüllten Viren seien durch Desinfektionsverfahren leichter zu inaktivieren als Noroviren oder Adenoviren. Die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung im Schwimmbad sei mit anderen Orten im öffentlichen Raum vergleichbar.

Abwassereinleitungen und infizierte Badende

Ein Eintrag von SARS-CoV-2 in Badegewässer wäre laut UBA denkbar über Abwassereinleitungen, wenn die Viren mit dem Stuhl ausgeschieden werden oder über infizierte Badende. Bisher gibt es nach Angaben der WHO (Weltgesundheits-organisation) aber keine Hinweise darauf, dass das SARS-Coronavirus-2 (SARS CoV-2) über den Wasserweg übertragen wird, so das Umweltbundesamt in einem Merkblatt Ende März dieses Jahres.

Badeseen und Meere

Badegewässer unterliegen laut UBA in Europa einer strengen Kontrolle hinsichtlich Kontaminationen mit Abwasser. Nach aktuellem Kenntnisstand sind unter Berücksichtigung der üblichen Managementmaßnahmen in Badegewässern über diesen Weg keine relevanten Konzentrationen an SARS-CoV-2 zu erwarten, die zu einer Infektion führen können.

Steigende Temperaturen und stärkere Inaktivierung

Steigende Wassertemperaturen und erhöhte Sonneneinstrahlung im Sommer würden „zu einer noch stärkeren Inaktivierung möglicherweise in das Wasser eingetragener
Viren führen“. Grundsätzlich sollten Personen, die an einem akuten Infekt der Atemwege oder an einer Durchfallerkrankung leiden, nicht baden, um andere Badende nicht zu gefährden. Dies gelte völlig unabhängig davon, um welche potenziellen Krankheitserreger es sich im Einzelnen handelt.

Baden relativ sicher

Das Baden in ausgewiesenen Badegewässern ist auch während der Corona-Pandemie unter Beachtung einiger Verhaltensmaßnahmen relativ sicher. Das Risiko einer Infektion mit dem SARS-CoV-2 steigt bei geringem Abstand zwischen Menschen und wenn sich viele Menschen gleichzeitig an einem Ort aufhalten. Daher müssen auch für den Aufenthalt am und im Badegewässer Regeln zum Abstandhalten und zur Kontaktminimierung eingehalten werden. Da das Tragen von Mund/Nasenschutz beim Baden nicht praktikabel ist, kommt der Einhaltung der Sicherheitsabstände im Wasser und an Land eine maßgebliche Bedeutung für den Schutz von Infektionen zu. Für den Strandbereich und ggf. die Nutzung von spezieller Infrastruktur am Badegewässer gelten die Abstands- und Hygieneregeln wie an vergleichbaren anderen öffentlichen Orten.

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